“SEHNSUCHT”


Ein dreidimensionales Portrait der Sensibilität zeitgenössischer deutscher Architektur

Mit dem Thema „Sehnsucht“ wird im deutschen Pavillon eine grundlegende emotionale Triebfeder architektonischen Handelns thematisiert. Der Schwerpunkt liegt auf der direkten sinnlichen Präsenz. Statt stellvertretender Modelle, Pläne oder Fotografien wird der Pavillon selbst als erstes Ausstellungsstück interpretiert und zu einem Sehnsuchtsort aufgeladen. Eine Auswahl deutscher Architekten und Kulturschaffender gibt ihren architektonischen Seh(n)süchten direkten Ausdruck. Im Sinne eines zeitgenössischen Salons entsteht ein Ort der Begegnung und interdisziplinären Reflektion über individuelle und kollektive Sensibilitäten der aktuellen Architekturlandschaft.


Das Thema „Sehnsucht“ beinhaltet die grundlegenden emotionalen, intimen und sinnlichen Aspekte der Architektur. Mit dem Beitrag soll das Unausgesprochene, das Unsichtbare der Architektur in eine öffentliche Präsentation überführt werden. Es geht um die Suche nach der Einheit von Architektur, Mensch und Natur – jene Einheit mit der Welt, die Kinder verspüren und die im Laufe des Erwachsenwerdens unwiederbringlich verloren zu gehen scheint. Die Sehnsucht nach dieser Einheit löst einen grundlegenden kreativen Prozess aus. In diesem Sinne soll im deutschen Pavillon ein temporärer Ort entstehen, in dem Sehnsüchte aufleben und reflektiert werden können.


Venedig selbst stellt bereits eine intensive Projektionsfläche architektonischer Sehnsüchte und Wünsche dar, deshalb wird der deutsche Pavillon als erstes Ausstellungsobjekt interpretiert und zu einem Sehnsuchtsort aufgeladen. In den Räumen werden daher keine architektonischen Pläne, Fotos und Modelle im klassischen Sinn ausgestellt, vielmehr soll die Gebäudehülle nur den Anstoß geben, den Ort anzureichern mit Atmosphäre. Es entsteht somit jenseits der Ebene des reinen Ausstellens ein kommunikativer Ort, der Raum für Diskussionen schafft.